
Geheilt durch Liebe: Kontemplation als Weg der Heilung
nach dem heiligen Johannes vom Kreuz
von Daniel Chowning, OCD | Liturgical Press, Collegeville, MN, 2025, 248 Seiten
rezensiert von Gregory Houck, O.Carm.
Daniel Chowning, O.C.D., hat Healed by Love für ein katholisches Publikum geschrieben - vor allem für diejenigen, die bereits mit den großen Karmelitern und ihren Schriften vertraut sind. Für diese Leser, die heute vielleicht nicht mehr so zahlreich sind, bietet dieses Buch eine durchdachte und zugängliche Quelle.
Die ersten Kapitel bieten eine solide Biografie des heiligen Johannes vom Kreuz sowie eine klare Einführung in die conditio humana. Leser, die mit Johannes noch nicht vertraut sind, werden diese Grundlage wahrscheinlich zu schätzen wissen, während diejenigen, die bereits mit seinem Leben und seinem Kontext vertraut sind, auf die späteren Kapitel gespannt sein werden, in denen sich Chowning direkter mit seinem zentralen Thema der Heilung befasst.
In Kapitel 5, "Der Weg der Heilung: Jesus der göttliche Arzt" wird das Herzstück von Chownings Arbeit deutlich. Hier legt er sorgfältig dar, wie Johannes vom Kreuz einen in Christus verwurzelten Weg der Heilung aufzeigt. Chowning betont, dass der Weg mit der Nachahmung Jesu beginnt und sich durch eine persönliche Beziehung zu ihm vertieft. In einem einzigen Satz fasst er die Herausforderung und Verheißung dieses Weges zusammen:
"Jesus lebte ein Leben der Barmherzigkeit, des Mitgefühls und der sich selbst verschenkenden Liebe, das einen vollständigen Verzicht auf falsche Sicherheiten und Selbstbefriedigung erforderte, was schließlich zu einem qualvollen Tod am Kreuz führte" (S. 116).
Für John und für Chowning entfaltet sich der "vollständige Verzicht" auf falsche Sicherheiten in den bekannten "dunklen Nächten". Auch wenn diese manchmal abstrakt erscheinen mögen, bietet Chowning klare Erklärungen und zeigt, wie jede Phase uns ermöglicht, in der Liebe zu wachsen. Wenn diese Liebe reift, offenbart sie sich nicht einfach als unsere eigene, sondern als die Liebe Gottes, die durch uns fließt. Er schreibt: "John glaubt, dass der Heilungsprozess erfordert, sich der unbewussten Inhalte unserer Psyche und unseres Geistes bewusst zu werden und sich mit Gott, der im Zentrum unseres Seins wohnt, zu verbinden" (S. 148).
Von dort aus erforscht Chowning Johns Überlegungen zu den theologischen Tugenden - Glaube, Hoffnung und Liebe - und deren Beziehung zu den Kräften der Seele: Intellekt, Gedächtnis und Wille. Johannes' Verwendung fantasievoller Bilder (die weiße Tunika des Glaubens, der grüne Mantel der Hoffnung, die rote Toga der Nächstenliebe) unterstreicht sowohl seine Kreativität als auch Chownings Fähigkeit, ihn einem zeitgenössischen Publikum zu präsentieren.
Eine Herausforderung für den modernen Leser besteht darin, dass Johannes vom Kreuz vor über vier Jahrhunderten geschrieben hat. Manchmal ist sein Wortschatz (und die Art und Weise, wie Chowning sie präsentiert) erfordert eine Übersetzung in zeitgenössische Kategorien. So mag zum Beispiel die Formulierung "von Selbstliebe befreit" (S. 175) für heutige Ohren beunruhigend klingen, da die moderne Psychologie gesunde Selbstliebe mit Wohlbefinden assoziiert. Offensichtlich meint John etwas anderes, und Chowning könnte diese Unterscheidung deutlicher machen.
Auch Begriffe wie "Erbsünde" (S. 54) oder sogar "Gott" haben Konnotationen, die dem modernen Leser nicht immer sofort klar sind. Johannes selbst zog es manchmal vor, Worte wie "Geliebter" oder Teresa von Avila "Großer König" zu verwenden, um dem göttlichen Geheimnis Nuancen zu verleihen. Ohne solche Klarstellungen könnten die heutigen Leser ungewollt ihre eigenen Interpretationen aufzwingen.
Eine lohnende Lektüre
Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf erweist sich Healed by Love als ein lohnendes Buch. Leserinnen und Leser, die bereits mit dem Leben des Johannes vertraut sind, werden vielleicht schnell durch die ersten Kapitel gehen wollen, aber ab Kapitel 5 werden sie reichhaltiges Material zum Nachdenken und Beten finden. Chownings Synthese von Johannes' Einsichten in Heilung und Liebe lädt uns schließlich ein, Kontemplation nicht nur als einen Weg der Verwandlung, sondern auch der Ganzheit und der Gemeinschaft mit Gott zu sehen.